10
Mai
2022

Weil ich ein Mädchen bin… und das ist schön

Der Mensch ist sehr kritisch sich selbst gegenüber. Aber vor allem Mädchen und Frauen sind oft mit ihrem Aussehen unzufrieden. Sehr oft äußern die Mädchen in der Schule, dass ihnen ihre Haare nicht gefallen, sie zu dick sind, sie gerne ein anderes Gesicht hätten usw. Es gibt kaum ein Mädchen, das mit sich zufrieden ist. Selbst wenn es um andere Themen geht, kommt es oft zu negativen Äußerungen über das eigene Aussehen, doch wenn man auch noch zum Thema macht, was einem nicht an sich gefällt, ist es wie ein Lauffeuer. Die negativen Punkte und Vorschläge für Verbesserungen sprudeln gleich heraus. Fragt man sie, was ihnen an sich selbst gefällt, ist es meist erst einmal still.

Sieht man immer nur, was an einem selbst nicht passt, wirkt sich das negativ auf das Selbstbewusstsein aus und irgendwann ist nicht nur das Aussehen nicht gut genug, sondern auch das, was man tut und wer man ist, ist nicht mehr gut genug. Richtet man den Blick jedoch auf seine Schönheit und Stärken, wächst damit das Selbstbewusstsein und ein starkes Selbstbewusstsein stärkt uns für alle Herausforderungen des Lebens.

Aus diesem Grund hat die Schulsozialarbeiterin der MS Eisenerz mit einer Gruppe von Mädchen einer 3. Klasse den Blick auf das Schöne jeder einzelnen gerichtet. Im Rahmen eines Workshops konnte jedes Mädchen über sein Körperbild nachdenken, einen neuen Zugang dazu finden und die Wertschätzung für ihren Körper steigern.

Aufgaben waren:
Die Mädchen zeichnen gegenseitig ihren Körperumriss auf ein großes Stück Packpapier.
Dann überlegt sich jedes Mädchen für sich, welche Körperteile es als schön empfindet. Diese werden im Körperumriss farbig bemalt. Hier dürfen Materialien jeder Art verwendet und der Kreativität freier Lauf gelassen werden.
Während der gesamten Workshopzeit darf nur darüber gesprochen werden, was alles SCHÖN und POSITIV ist!!!

Zu Beginn waren die Mädchen sehr zögerlich und wussten nicht, was sie als schön empfinden. Wir sprachen darüber, dass schön nicht immer optisch sein muss, sondern Körperteile z.B. auch schön sein können, weil man damit sein Hobby ausleben oder etwas Schönes erschaffen kann. Die Zurückhaltung wurde weniger und die Mädchen machten sich viele Gedanken über sich selbst.

Nach Vollendung der Kunstwerke hatten die Mädchen die Möglichkeit zu zweit über ihre eigenen Körperbilder zu sprechen. Bei manchen entstand ein sehr intimes und sehr offenes Gespräch. Hier erweiterte sich auch der Wortschatz für unterschiedliche Befindlichkeiten oder Körper- bzw. Geschlechtsteile.

Die Reflexion der ganzen Gruppe zeigte, dass die Mädchen wirklich geneigt sind, sich immer auf das Negative zu konzentrieren und dies hervorzuheben. „Man sagt nicht, was einem an sich selbst gefällt.“

Was macht die Aufgabe mit einem? „Es ist komisch“, „es ist schwierig etwas Schönes zu finden“, „es ist schwierig, nichts Negatives zu sagen“, „zum Schluss fühlt man sich gut und schön“

Als Abschluss bekam jedes Mädchen noch ein kleines Geschenk, das seine äußere oder innere Schönheit bestärken kann.

 

 

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