14
Juni
2018

Buchtipp: Fit und fair im Netz

Ein Gastbeitrag von Felix Rauh

Fit und fair im Netz

Strategien zur Prävention von Sexting und Cyberbullying

hep-Verlag, Bern/Schweiz, ISBN 978-3-0355 0479-8

Version 2Smartphones, Social-Media, Apps und Chats haben unser Zusammenleben gehörig umgekrempelt und beeinflussen auch den Schulalltag. Einerseits wirken sie bereichernd, alltagserleichternd, bieten Chancen und machen Spass. Anderseits haben schon viele Lehrpersonen und Schulsozialarbeitende Lernende durch nervenzehrende Onlineschwierigkeiten begleitet. „Fit und fair im Netz“ widmet sich der Frage, wie Schule und Eltern die Heranwachsenden begleiten können, damit sie sozialkompetent mit den digitalen Kommunikationstechnologien umgehen und sich vor möglichen Gefahren wie Cybermobbing und Sexting schützen lernen.

„Fit und fair im Netz“ besteht aus 18 Kapitel, welche Lehrkräften, Schulsozialarbeitenden und Eltern Hintergrundwissen zur konstruktiven Diskussion mit Kindern und Jugendlichen bieten. Dem Buch beigelegt sind zwei grossformatige Faltplakate mit den illustrierten Bildergeschichten „Heisser Sommer“ und „Eintätowiert“.

Der Autor, selber praktizierender Schulsozialarbeiter und systemisch-lösungsorientierter Berater, fokussiert mögliche Problemfelder und widmet sich deren ressourcenorientierter Lösung. Er beschäftigt sich nicht mit den allerneusten Entwicklungen im Bereich Social-Media, denn diesen Service können einschlägige Blogs und Internetseiten tagesaktuell bieten.

Der im Buch beschriebene Klassenworkshop „Fit und fair im Netz“

–      beschreibt eine konkrete Möglichkeit, Schüler/-innen für die Thematik zu sensibilisieren

–      wird zur Durchführung in (ev. neu formierten) Klassen von ca. 10- bis 14-Jährigen empfohlen

–      besteht aus drei Teilen (Sensibilisierung, Information, Partizipation)

–      ist über die Verlagsseite downloadbar (Vorlagen zur individuellen Anpassung)

–      baut auf den dem Buch beigelegten illustrierten Bildergeschichten auf

–      kann in einzelnen Klassen durchgeführt werden, entfaltet aber eine besonders gute Wirkung, wenn er in allen Klassen eines Jahrgangs durchgeführt wird und somit alle über den gleichen Informationsstand verfügen

–      fördert das positive, konstruktive Kennenlernen und Zusammenleben, on- wie offline.

–      fördert einen partizipativen Einbezug aller relevanten Beteiligten (Schüler/-innen, Mütter, Väter, Lehrerinnen, Lehrer, Schulsozialarbeit)

–      bietet die Möglichkeit, eine zentrale Ansprechstelle vorzustellen (z. B. Schulsozialarbeit), welche in schwierigen Situationen klassenübergreifend beratend helfen kann

–      orientiert sich nicht nur am – problembedingt – Negativen, sondern bewusst auch an vorhandenen Ressourcen und Gelingendem

–      ermöglicht die partizipative Erarbeitung eines Kodex’ für Fairness im Netz; dieser bietet bei auftretenden Schwierigkeiten eine gute Hilfestellung zur Problemlösung.

Der Klassenworkshop ist so gestaltet, dass Schüler/-innen das Vertrauen spüren, dass sie einen wichtigen Beitrag zum guten Zusammenleben leisten. Durch Zwischenschritte erhalten sie die Bestätigung, dass sie sich auf dem guten Weg zum Ziel zu befinden. Sie werden bestärkt, sich nicht vorrangig für die Erwachsenen, sondern vor allem für sich und die eigene Klasse zu verändern oder zu engagieren.

Die Zeitschrift für Medienpädagogik „merz“ schreibt zum Buch: „Das Handbuch zeichnet sich durch viele Informationen und nützliche Hinweise zur Mediennutzung aus und leistet mit anschaulichen Anekdoten, Zitaten der Jugendlichen selbst oder beispielhaften Aufklärungsgesprächen einen wesentlichen Beitrag zur Förderung von Medienkompetenz. Beeindruckend an der Aufarbeitung der gesamten Publikation ist die hohe Verständlichkeit für eine breite Zielgruppe.“ (1. 2017)

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