19
April
2022

Fünf Säulen der Identität nach H. G. Petzold – Identitätskrisen

Identität stammt aus dem Lateinischen (lat. identitas) und bedeutet Wesenseinheit. Sie beschreibt die Authentizität und Einzigartigkeit eines Menschen, der völlig mit sich selbst übereinstimmt (https://bernardzitzer.com/de/5-saeulen-der-identiaet-lebenssaeulen, abgerufen am 10.1.2022).

Es gibt Zeiten der Identitätsentwicklung und Zeiten der Identitätskrisen. Die Auseinandersetzung mit der Frage „Wer bin ich?“ und „Wer möchte ich sein?“ beginnt in der Adoleszent wichtig zu sein.

Das 5-Säulen-Identitäts-Modell nach dem deutschen Psychologen Hilarion Petzold ist ideal, um die Entwicklung und Evolution unserer Identität zu erklären. Der Prozess der Identitätsfindung ist ein lebenslanger Prozess. Aber während der Adoleszenz erleben wir eine starke Identitätskrise, in der alle Systeme – Familie, Gesellschaft, Freundschaft, Bildung, Werte – in Frage gestellt werden, was zu häufigen Konfrontationen mit Eltern, Lehrer*innen, sozialen Systemen usw. führt.

Das Modell von H. Petzold definiert die Identität von Individuen durch die folgenden 5 Säulen:

  • Leiblichkeit, Gesundheit:
    Körper, Aussehen, Alter, Gesundheit, Krankheit;

  • Gesellschaft, Soziales Netz:
    Familie, Freunde, Nachbarn, Vereine, Arbeitskollegen;

  • Materielle Sicherheit:
    Einkommen, Vermögen, Wohnung, Eigentum;

  • Arbeit, Leistung, Freizeit:
    Beruf, Studium, Noten, Hobbys, Sportliche Erfolge;

  • Werte, Normen, Ideale:
    Soziales/politisches Engagement, Religion, Weltanschauung.

Nicht alle Komponenten einer Säule müssen in perfekter Harmonie zusammenarbeiten. Es ist auch nicht notwendig, dass alle Säulen absolut ausgewogen sind, da in den meisten Fällen eine Säule die möglichen Mängel der anderen ausgleicht und verstärkt. Ein Beispiel hierfür könnte sein: Eine Person hat einen nicht gut bezahlten Job und die Aufgaben, die sie hierbei ausübt, beinhalten keine große Verantwortung bzw. bringen kaum berufliche Anerkennung. Jedoch hat diese Person Spaß an der Arbeit und sie tut etwas, was ihr wirklich gefällt – diese Diskrepanz bedeutet nicht direkt, dass sie in einer Identitätskrise stecken muss. Vor allem dann nicht, wenn das Selbstwertgefühl beispielsweise durch eine gute Leistung in einer sportlichen Aktivität oder durch die Mitarbeit an einem Verein gestärkt wird, wo sie hohe Anerkennung findet und das Selbstwertgefühl zusätzlich durch die sozialen Kontakte mit Freunden und Bekanntschaften bei diesen Aktivitäten ausgefüllt wird.

Es ist wichtig, dass wir uns bereits in der Pubertät mit der Frage auseinandersetzen, was uns im Leben wichtig ist. Dass wir lernen zu erkennen, wo unsere Ressourcen liegen, wie wir die weniger stabilen Säulen stärken, und wie wir durch unsere Erfahrungen lernen können, unsere Widerstandsfähigkeit und unseren Selbstwert zu stärken.

Der Prozess der Identitätsfindung ist ein lebenslanger Prozess, was ein hohes Maß an Flexibilität und Anpassungsfähigkeit an Veränderungen erfordert. Das chinesische Schriftzeichen für „Krise“ beinhaltet zwei Silben, die einzeln gelesen die Worte „Gefahr“ und „Chance“ bedeuten. In diesem Sinne ist es wichtig, dass junge Menschen sich angesichts des Wandels nicht frustriert fühlen, sondern ihn als Chance für Wachstum und Entwicklung sehen. Sie haben die Chance stärker und widerstandsfähiger zu werden, was ihrem Selbstwertgefühl und ihrer Fähigkeit zugutekommt, in jeder Situation glücklich zu sein.

Folgenden Quellen haben bei der Erstellung dieses Blogbeitrags geholfen:
5 Säulen der Identität – die Basis fürs seelische Gleichgewicht (sedariston.de)
5 Säulen der Identität – Wie sich deine Identität zusammensetzt (bernardzitzer.com)
Ben Teggemann – YouTube
Benjamin Rahn – YouTube

 

 

2 Antworten auf Fünf Säulen der Identität nach H. G. Petzold – Identitätskrisen

  1. Identitat entwickelt und verandert sich im Lebensverlauf (Identitatsentwicklung, Identitatskrisen). Dabei werden standig Informationen aus dem Leib-Selbst (Identifikation = Wie sehe ich mich selbst? ) und der Umwelt (Identifizierung= Wie werde ich von meinen Mitmenschen gesehen ? ) bewertet und ubernommen oder zuruckgewiesen.

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