20
Oktober
2015

Vortragsreihe Menschen mit Behinderungen

rollstuhl

In der NMS St. Andrä startete im Dezember 2014 die Vortragsreihe zum Thema „Menschen mit Behinderungen“ in der 2.a Klasse. Im jetzigen Semester wurde die Vortragsreihe in der 2.b Klasse fortgesetzt. Grund für die Idee diese Vortragsreihe zu initiieren war, dass auffallend viele Kinder den Begriff Behinderung im negativen Kontext verwendeten und ihn nur so kannten. Um einen positiveren Zugang zu schaffen und Bewusstsein für die Lebensumstände von Menschen mit Behinderungen herzustellen, war die Idee betroffene Menschen einzuladen damit diese ihre Sichtweisen direkt in die Schule bringen könnten.

Dazu wurden zunächst zwei Workshops von Schulsozialarbeit abgehalten – um die Kinder zu sensibilisieren und auf das Thema einzustimmen. Dabei gab es praktische Übungen aber auch theoretische Inputs und es wurde mit den Kindern gemeinsam reflektiert.

Die Vorträge:

Der erste Vortrag in der Klasse wurde von Mag. Reinfried Blaha gehalten, der im Rollstuhl sitzt und einen sehr spannenden Vortrag über seine Lebensentwürfe und persönlichen Erlebnisse, wie seine einjährige Mexiko- und Mittelamerikareise mit dem Rollstuhl, hielt. Für die SchülerInnen war dieser Vortrag ein großartiger Einstieg und sehr beeindruckend.

Weiter ging es mit einem Vortrag von Mag. Christian Stalzer, einem gehörlosen,  sehr charismatischen und humorvollen Mann, der mit seiner Dolmetscherin Mag. Karin Hofstätter, welche die Gebärdensprache übersetzte, in die Schule kam. Die Kinder waren begeistert von seinen Erzählungen in der Gebärdensprache und seinem humorvollen Lebenszugang.

Den Anschluss machte Frau Mag. Barbara Levc, eine blinde Frau die mit ihrem Blindenhund in die Schule kam. Auch bei ihr stand der Alltag im Mittelpunkt ihrer Erzählung und die Kinder fragten sehr viel nach. Sie las den Kindern eine Weihnachtsgeschichte die in Braille geschrieben war vor.

Nach diesen eindrucksvollen Vorträgen wurde zunächst eine „Schuljause im Dunkeln“ organisiert, bei der die Kinder in einem komplett abgedunkelten Raum ihre Jause genießen durften und so lernten, wie es sein muss mit einer Sehbehinderung zu leben. Daneben durften sie verschiedene Hilfsinstrumente kennenlernen, die Menschen mit Sehbehinderungen verwenden. Der Besuch beim Blinden- und Sehbehindertenverband war ein voller Erfolg.

Als letzter Teil der Vortragsreihe kamen Mag. Jakob Putz und Jasmin Treffer mit ihren beiden Söhnen (7 Monate bzw. 3 ½ Jahre) in die 2.a Klasse. Herr Putz ist seh- und körperbehindert und Frau Treffer ist blind. Die beiden schilderten eindrucksvoll wie sie ihren Familienalltag gestalten und vor welchen Herausforderungen sie oft stehen. Die Kinder waren beeindruckt wie die beiden ihre Herausforderungen des Alltags bewältigen.

Dank dem Bezirksrat Gries, dem Forum Zivilcourage und dem Verein INITIATIV und deren finanzieller Unterstützung konnte dieses Projekt erst durchgeführt werden! Wir bedanken uns vielmals für die finanzielle Unterstützung, das Projekt war für alle Beteiligten Personen ein großer Gewinn!

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