10
September
2015

Was ist Schulsozialarbeit?

Bunte Farbstifte vor weißem HintergrundSchulsozialarbeit grafik

SchulsozialarbeiterInnen sind neutrale Personen, die nach den Methoden der Sozialarbeit in der Schule arbeiten. Schulsozialarbeit versteht sich als kompensatorische, komplementäre und kooperative Einrichtung, wo SchülerInnen, LehrerInnen und Eltern Beratung, Betreuung, Unterstützung und Hilfe bekommen können. Sie ist ressourcen- und lösungsorientiert und das Wohl des Kindes steht im Mittelpunkt.

Schulsozialarbeit ist vor Ort an der Schule tätig und damit eine niederschwellige Anlaufstelle für SchülerInnen, LehrerInnen und Eltern. Angestrebtes Ziel ist es, die sozialen Problemlagen im Rahmen des Lebensortes Schule möglichst frühzeitig zu erkennen, Lösungsansätze zu erarbeiten und die Situation im Rahmen der vorhandenen Möglichkeiten und Kompetenzen im schulischen und außerschulischen Bereich zu verbessern. Auf längere Sicht werden schwerwiegende und kostenintensive Maßnahmen (nicht zuletzt für die Gemeinden) gemindert bzw. sogar verhindert, was in einigen Evaluationen deutlich gemacht worden ist. (ELSA-Handbuch, Evaluation Schulsozialarbeit am Magistrat Linz, 2004, S. 44ff)

Durch praktische Aktivitäten und Maßnahmen werden Schritte gesetzt, die Gewalt und die Entstehung von Verhaltensauffälligkeiten im schulischen Bereich verringern. Kinder und Jugendliche werden im Prozess des Erwachsenwerdens begleitet und unterstützt; d.h. Hilfe zur Selbsthilfe durch die persönliche Stärkung der SchülerInnen und Förderung der individuellen Kompetenzen zur Lösung von persönlichen und/oder sozialen Problemen sowie eigenverantwortliches Handeln stehen im Vordergrund. Dies bedeutet in erster Linie, dass es nicht um die Steigerung schulischer Leistungsfähigkeit geht, obwohl dies oft ein positiver „Nebeneffekt“ ist. Es werden soziale Kompetenzen gefördert und alternative Problemlösungsstrategien durch z.B. Rollenspiele oder konkrete Übungen gezeigt. Durch die kontinuierliche Anwesenheit der SchulsozialarbeiterInnen in den Schulen und mittels präventiver Maßnahmen können soziale Problemlagen schon im Anfangsstadium erkannt, entschärft oder sogar gelöst werden. Dadurch wird nicht nur den SchülerInnen geholfen, sondern es ermöglicht den LehrerInnen, sich auf den Unterricht und somit ihren Bildungsauftrag zu konzentrieren. Die SchulsozialarbeiterInnen wirken als Bindeglied zwischen den SchülerInnen, LehrerInnen, Eltern und verschiedenen außerschulischen Organisationen, Behörden und Institutionen. Die LehrerInnen spielen dabei eine wesentliche Rolle, da ohne ihre Beobachtungen und Rückmeldungen viele Kinder durch den Rost fallen würden. Das betrifft vorwiegend ruhige und eher zurückgezogene Kinder, bei denen der/die LehrerIn das Gefühl hat, dass etwas das Kind bedrückt oder dass das Kind mit etwas beschäftigt ist und eine zusätzliche außenstehende Ansprechperson von Vorteil sein kann.

Schulsozialarbeit stellt mit ihrer spezifischen Methodik und ihrem sozialpädagogischen Handlungskonzept ein ergänzendes Angebot zu den bereits bestehenden Hilfs- und Unterstützungssystemen (Schulpsychologischer Dienst, BeratungslehrerInnen, IKL-LehrerInnen usw.) an den Schulen dar. Dabei lässt die Schulsozialarbeit auch LehrerInnen und Eltern nicht außer Acht und bildet mit ihren Arbeitsmethoden und Handlungsweisen ein wesentliches, integratives Element der Bereiche Schule und Lebenswelt. DirektorInnen, LehrerInnen, Eltern, Sozialraum-SozialarbeiterInnen oder ErziehungshelferInnen können sich in sämtlichen Fragen der Erziehung bzw. Sozialisation an die SchulsozialarbeiterInnen wenden.

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