18
September
2015

Längerfristige Begleitung zahlt sich aus

Boys on a forest road with backpacksLight stairway

Schulsozialarbeit an den Neuen Mittelschulen macht es sich zum Ziel, Anlaufstelle für alle SchülerInnen zu sein. Sowohl in Krisensituationen, bei Schulproblemen, Konflikten jeglicher Art, als auch in alltäglichen Belangen können SchulsozialarbeiterInnen Ansprechperson sein.

Hierfür sind der Aufbau einer Vertrauensbasis und die Gestaltung von dauerhaften Beziehungen wichtig, die bereits durch das Soziale Lernen in der Volksschule aufgebaut werden können. Vertrauen braucht Zeit und gemeinsame, positiv besetzte Erlebnisse im Schulalltag, wofür sich die spielerische Auseinandersetzung mit sozial relevanten Themen besonders gut eignet. Kinder die nach der Volksschule die Beratung in der Neuen Mittelschule in Anspruch nehmen, haben häufig bereits Erfahrungen mit Beziehungsabbrüchen, verletzten Gefühlen oder ambivalenten Beziehungsmustern zu Erwachsenen. Umso wichtiger ist es, zu bereits bekannten, verlässlichen Personen (SchulsozialarbeiterInnen) beim Schulwechsel Zugang zu haben, die in dem herausfordernden Übergang von der Volksschule in eine weiterführende Schule behilflich sind, kontinuierlich und dauerhaft eine Beziehung zu den Kindern aufbauen und verstehen, dass komplexe Problemlagen nicht mit einigen wenigen Gesprächen gelöst werden können.

Das Angebot von Sozialem Lernen in der Volksschule erweist sich als ein erfolgreiches Konzept, das sich sehr positiv auf die weiterführende Beratungstätigkeit sowie Gruppenangebote in den Neuen Mittelschulen auswirkt. Besuchten Kinder eine Volksschule an einem Standort und wechselten dann am selben Standort in die Neue Mittelschule, konnten die positiven Konsequenzen davon festgehalten werden.

1. Die Kinder haben durch die kontinuierliche, spielerische Auseinandersetzung mit Themen wie Selbst- und Fremdwahrnehmung, gewaltfreie Kommunikation, faires Streiten usw. eine vertrauensvolle Beziehung zur Person der/des Schulsozialarbeiterin/Schulsozialarbeiters aufgebaut. Der/die SchulsozialarbeiterIn ist keine fremde Person, sondern eine bereits bekannte Vertrauensperson, die beim Übergang in eine neue Schulform behilflich sein kann und Sicherheit bietet. Die erlernten Inhalte erleichtern das Verständnis und die differenzierte Wahrnehmung von Konflikten oder anderen Gesprächsinhalten im Beratungskontext der Neuen Mittelschule.

2. Die Kinder sind sich einer Schulsozialarbeit für „alle Kinder“ bewusst, sie ist nicht der Stigmatisierung für „schwierige“ SchülerInnen ausgesetzt.

3. Bei den Elternabenden und Vorstellungen in den 1. Klassen der Neuen Mittelschule verbinden die Eltern Schulsozialarbeit mit einer individuellen positiven Rückmeldung, die sie am Ende der 4. Klasse Volksschule über ihr Kind erhalten haben. Negative, problembelastete Bilder über Soziale Arbeit (falls vorhanden) können somit positive Konnotationen erhalten und erhöhen die Wahrscheinlichkeit, dass Eltern Kontakt zur Schulsozialarbeit aufnehmen, wenn sie Informationen oder Hilfe brauchen.

Neben dem Beratungsangebot bietet Schulsozialarbeit zahlreiche Begleitungsmöglichkeiten im Laufe des 1. Schuljahres der Neuen Mittelschule an. Oberstes Ziel bei der Durchführung von Gruppenangeboten ist der Aufbau einer kontinuierlich wachsenden Beziehung, die durch eine längerfristige Begleitung erreicht werden kann. So möchte Schulsozialarbeit Unsicherheiten, Ängste und Orientierungsschwierigkeiten bereits beim Übergang von der Volksschule in eine weiterführende Schule vermeiden, sowie bereits bestehende Beziehungen aus der Volksschule über unterschiedliche (nicht problemorientierte) Gruppenangebote weiter aufbauen und vertiefen.

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