„Sag deine Meinung“ – Kinderrechte aus der Sicht von Kindern
Anlässlich des 25-jährigen Jubiläums der Kinderrechte haben sich SchülerInnen in der NMS Karl Morre gemeinsam mit der Schulsozialarbeit umfassend mit dem Thema befasst. Einige Sichtweisen und Perspektiven werden folgend vorgestellt.
„Ich finde es ganz wichtig, dass es die Kinderrechte gibt, denn Kinder haben dieselben Probleme wie alte Leute, denn sie haben keine Lobby, das heißt sie können sich selber nicht verteidigen und sie können nicht für sich selber einstehen, umso wichtiger ist es, dass ihre Rechte für alle gültig sind und fixiert sind […] Ich würde mir wünschen, dass die Kinder ihre Rechte selber formulieren dürfen und nicht fixiert kriegen von Erwachsenen, dass Kinder sagen was sie brauchen und was sie sich wünschen […]“ (Lehrerin, NMS 2014)
Das Zitat einer Lehrerin zeigt auf, dass die Partizipation von Kindern vor allem in Angelegenheiten, die die Kinder betreffen, noch mehr fokussiert werden muss. Kinder sollen und dürfen ihre Rechte selbst formulieren und vor allem auch darüber Bescheid wissen. In der Einzelarbeit mit einem Jungen (12 Jahre) wird dieser Forderung nachgegangen und ein eigenes „Kinderrechte-Gesetz“ aus der Sicht des Jungen verfasst. Die Frage, die als Aufgabe für diese kreative und phantasievolle Auseinandersetzung mit dem Thema Kinderrechte gestellt wurde, war „Was brauchst du/brauchen Kinder, damit es dir/ihnen gut geht und du/sie sich wohl fühlen?“ Das Ergebnis ist folgendes „Kinderrechte-Gesetz“ aus seiner Sicht.
Wir haben das Recht…
- zu spielen (z.B. im Jugendzentrum Drehfußball spielen)
- das zu sagen, was wir glauben
- auszureden, wenn wir sprechen
- im Unterricht mitzureden (z.B. wenn wir aufzeigen)
- mitzuentscheiden (z.B. bei Aktivitäten oder bei den Fortgehzeiten)
- auf Freunde
- auf Respekt und freundlichen Umgang
- darauf, dass man ehrlich zu uns ist
- auf Hilfe (Geld, bei Streit, bei Krankheit)
- darauf, gesund zu sein
- darauf, nicht beleidigt und nicht geschlagen zu werden
- auf Essen und Trinken
Aus den, in der Schule und von SchülerInnen geführten, Interviews zum Thema Kinderrechte geht hervor, dass sich viele SchülerInnen mehr Mitsprache in schulischen aber auch familiären Belangen wünschen würden. Ebenso zeigt sich aber auch, dass bei vielen SchülerInnen die Kinderrechte nicht bekannt bzw. nicht bewusst sind. Das wiederum zeigt, dass es mehr Information und Aufklärung zum Thema Kinderrechte braucht. Ein Thema, dass einige SchülerInnen sehr bewegt, ist Hilfe und Unterstützung bzw. Schutz vor Gewalt an Kindern. Themen, die oft die Lebenswelt der SchülerInnen sind. Hier werden Bedürfnisse z.B. nach einem geschützten Raum oder einer liebevolle Bezugspersonen sichtbar. Umso wichtiger ist die Sensibilisierung und Aufklärung.
Die umfangreiche Auseinandersetzung mit dem Thema Kinderrechte und die daraus resultierenden Ergebnisse wurden beim Elternabend in der Schule präsentiert und sollten die Kinderrechte aus der Perspektive von Kindern aufzeigen.