Das Projekt „Offener Bücherschrank“ wurde von der ISOP Schulsozialarbeit an zwei Grazer NMS im Bezirk Gries ins Leben gerufen. Das Konzept ist einfach und originell: Jede/r darf Bücher in den Bücherschrank geben und jede/r darf Bücher mitnehmen. Die Bücherschränke stehen in der Schule am Gang und sind so für jede/n SchülerIn der Schule leicht zugänglich.
Die zentrale Idee dahinter ist es, den Zugang zu Büchern für die SchülerInnen zu erleichtern und das Lesen und vor allem auch den Erwerb der Erstsprache zu fördern.
„In der Erstsprache bilden sich die Wurzeln für die kindliche Sprachentwicklung. Sie ist das Grundgerüst und das ‚Betriebssystem‘ für den Erwerb einer Zweitsprache oder weiterer Sprachen.“
„Kinder, die mehrsprachig aufwachsen, brauchen sowohl in ihrer Erst- als auch in der Zweitsprache eine Alphabetisierung, nur dann kann sich ihr gesamter Sprachbesitz entfalten.“
aus:
LesepartnerInnen: Leseförderung für Kinder
mit einer anderen Erstsprache als Deutsch
Das Projekt „Offener Bücherschrank“ soll der Tatsache, dass viele Kinder, insbesondere Kinder nichtdeutscher Erstsprache, Sprachentwicklungsstörungen aufweisen, entgegenwirken und eine Förderung der Erstsprache sowie der deutschen Sprache bieten.
„Denn Sprache ist der Schlüssel zu einem sozialen Miteinander.“
Projektziele
» Sprach- und Leseförderung
» Förderung des Erwerbs der Erstsprache und in Folge dessen des Erwerbs der Zweitsprache
» Identitätsbildung
» Selbstständigkeit und Partizipation: Die SchülerInnen sind für die Verwaltung und Organisation des Bücherschrankes selbst verantwortlich.
Zielgruppe
Die Zielgruppe für das Projekt beschränkt sich auf die SchülerInnen der beiden NMS in Graz. Da der Großteil der Kinder eine andere Erstsprache als Deutsch hat und aus sozialökonomisch schwachen Familien kommt, ist hier der Bedarf nach Sprach- und Leseförderung besonders hoch.
Projektlaufzeit
Das Projekt läuft bereits seit zwei Jahren an zwei Grazer NMS im Bezirk Gries. Da der Bedarf und das Interesse seitens der SchülerInnen groß ist, soll das Projekt verlängert werden. Es ist daran gedacht, zusätzlich zum bestehenden Inventar eine gemütliche Leseecke mit Sitzgelegenheiten für die SchülerInnen zu schaffen. Damit soll den SchülerInnen die Gelegenheit geboten werden, sich dort in der Pause mit einem Buch hinzusetzen. Die Leseecke kann dann sowohl als Rückzugsort als auch für Besprechungen mit den BücherpatInnen genutzt werden.
Das Projekt ist zum überwiegenden Teil auf Sachspenden angewiesen. Aus dem regulären, Budget der Schulsozialarbeit können nur sehr wenige Bücher angeschafft werden, daher werden fremd- bzw. mehrsprachige Kinder- und Jugendbücher auch weiterhin sehr gerne als Spenden entgegengenommen.
Kontakt:
Robert Kern, M.A.
Tel.: 0699/14600025
robert.kern@isop.at
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