Demokratie vermitteln – Kinderrechteworkshops in der NMS Dr. Renner
Alljährlich im November finden in den zweiten Klassen der NMS Dr. Renner in Graz Workshops zum Thema „Kinderrechte“ statt. Die Deklaration der Menschrechte und schließlich auch die Kinderrechtekonvention zählen zu sehr großen Errungenschaften der Menschheit, die es wert und wichtig sind, vermittelt zu werden, und jedes Kind hat auch das Recht diese vermittelt zu bekommen.
Am 20. November 1989 verabschiedete die Generalversammlung der Vereinten Nationen die KRK – Konvention über die Rechte des Kindes. Alle Kinder der Erde, egal welcher Hautfarbe, Nationalität, ethnischer oder religiöser Zugehörigkeit erhielten verbriefte Rechte auf Überleben, Entwicklung, Schutz und Beteiligung (weitere Informationen auf https://unicef.at/kinderrechte-oesterreich/kinderrechte, Zugriff: 08.11.2019)
Die Erarbeitung der Thematik im Rahmen des Workshops beginnt mit der Vorstellung des mitgebrachten Hundestofftieres „Wauzi“. Wauzi ist schon sehr alt und hat schon viel erlebt, auch überlebt. Er lebt seit meinem ersten Weihnachtsfest bei mir zu Hause. Aber was glaubst du braucht „Wauzi“, damit es ihm gut geht? Was braucht er zum Überleben? Die Kinder dürfen hier nun kurz zu zweit und dann in der Großgruppe Ideen sammeln, die auf der Tafel aufgeschrieben werden. Essen und Trinken, Spielzeug und eine Hundehütte sind die häufigsten Antworten der Kinder. In diesem Jahr sagten die Schüler*Innen auch Liebe, eine oder einen Besitzer, Gesundheit und medizinische Versorgung, Freunde zum Spielen und einen Frisör .
In einem zweiten Schritt werden die Schüler*Innen in Kleingruppen aufgeteilt. An den Wänden werden vier Plakate aufgehängt mit folgenden Fragen:
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Was brauchen Kinder um glücklich zu sein?
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Was brauchen Kinder zum Überleben?
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Wovor muss man Kinder schützen?
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Welche Kinder brauchen besonderen Schutz?

Jede Gruppe kann zu jedem Plakat etwas beitragen. Schön zu sehen sind die eifrigen Diskussionen der Schüler*Innen, vor allem wenn es darum geht, was gebraucht wird, um glücklich zu sein. Hier fallen ganz oft Begriffe wie Playstation, Handy und Internet. Alle Beiträge werden aber auch im Plenum diskutiert und ergründet. Mit der Frage „Haben Kinder ein Recht auf all diese diskutierten Beiträge?“ wird übergeleitet auf die Thematik der Kinderrechte. Ein Video wird gemeinsam angesehen und wir besprechen die wichtigsten Punkte und Grundsätze der Kinderrechtskonvention.
Auch eine kreative Ausgestaltung und Ausarbeitung der Kinderrechte findet im Rahmen dieser Workshopreihe statt. Die Schüler*Innen bekommen die Aufgabe, ihr persönliches „Lieblings“-Kinderrecht kreativ umzusetzen. Sei es als Zeichnung, im Rahmen eines Textes oder einer Collage. Viele tolle Sachen entstehen. Die kreative Gestaltung dient dazu, sich selbst nochmals auf einer anderen Ebene mit der Konvention auseinanderzusetzen.

Den Abschluss der Workshopreihe ist jedes Jahr der Besuch der Kinderrechteworkshops, der vom Kinderbüro organisiert und gestaltet wird. Ein tolles Event im Dom im Berg mit dem Highlight für die Schüler*Innen, an diesen Workshops teilnehmen zu können. In diesem Jahr fand die Veranstaltung am 15.11.2019 statt. Vormittags die Workshops für die Schulklassen und am Abend die Kinderrechte-Gala, die für Jung und Alt alles zum Thema „Kinderrechte“ bot.
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Die Schüler*innen selbst nahmen das Angebot der Schulsozialarbeit recht schnell an. Sie kamen mit ihren Anliegen im Rahmen von Beratungen zu den Schulsozialarbeiterinnen und beteiligten sich auch rege an den verschiedenen Gruppen- und Freizeitangeboten, die es seit dem Start von Schulsozialarbeit an jedem Standort an zwei Tagen pro Woche gab wurden (und immer noch gibt). Schulleitungen und Lehrer*innen bedurften einer etwas längeren Aufwärmphase, aber nach und nach erkannten auch sie den Nutzen von Schulsozialarbeit und öffneten sich immer mehr, wodurch sich die Zusammenarbeit kontinuierlich verbesserte.
Nachdem Schulsozialarbeit sich im Bezirk Bruck/Mur bereits gut bewährt hatte, wurde sie im Jahr 2011 auch an vier Standorten im damaligen Bezirk Mürzzuschlag eingeführt, nämlich an den beiden (mittlerweile zusammengelegten) Neuen Mittelschulen in Kindberg sowie an der NMS Mürzzuschlag und der Polytechnischen Schule Mürzzuschlag. Auch hier etablierte sich Schulsozialarbeit rasch als wichtiges Unterstützungsangebot für Schüler*innen, aber auch Lehrer*innen und Eltern bzw. Erziehungsberechtigte.

An jeder Station wartet ein/e Schüler*in auf die Gruppe und stellt ihr die zu lösende Aufgabe und eine dem jeweiligen Raum zugeordnete Frage. So müssen die Kinder unter anderem vor der Toilette im Untergeschoss ein Kinderlied trällern, sich in der Garderobe durch Patschensackerl und Jausenreste wühlen, um einen versteckten Gegenstand ausfindig zu machen, persönliche Steckbriefe im Beratungszimmer der Schulsozialarbeit ausfüllen und zu guter Letzt ein verzwicktes Sudoku in der Aula lösen.
Vom Gleis 9¾ der NMS Algersdorf startet unser Abenteuer in Richtung des verwunschenen Zauberwaldes auf der Hubertushöhe. Dort ist Harrys Eule Hedwig verschwunden und er braucht Hilfe bei der Rettungsaktion. Die Eule wird nämlich in einem Turm gefangen gehalten und damit Harry sie befreien kann, braucht er seinen Zauberstab sowie den passenden Zauberspruch. Es wäre ja auch viel zu einfach, wenn er nur den Turm finden müsste! Leider aber hat Harry bei seinem ersten Versuch, Hedwig zu retten, Zauberstab und Zauberspruch irgendwo im verwunschenen Wald verloren.
Jede gelöste Aufgabe wird mit Zusatzpunkten für Schnelligkeit, Kreativität und Zusammenarbeit belohnt. Und für die Zusatzpunkte gibt es, wie in jeder Zauberschule, einen Überraschungspreis.
Der im Frühjahr 2019 erschienene Film „Nur eine Frau“ erzählt, nach einer wahren Begebenheit, die Geschichte einer jungen Frau, die im Jahr 2005 in Berlin von ihrem Bruder ermordet wurde. Schulsozialarbeit entwickelte gemeinsam mit Divan, der frauenspezifischen Beratungsstelle für Migrantinnen der Caritas einen Workshop für Schüler*innen der Neuen Mittelschule Dr. Renner, der Gewaltprävention und Selbstbehauptung am Beispiel der Rechte von Frauen in unterschiedlichen Kulturen thematisierte. Ziel war es die Schüler*innen für die oben genannten Themen zu sensibilisieren und ihnen Raum für Reflexion zu bieten. Die Kolleg*innen von Divan bereiteten die Jugendlichen in einem mehrstündigen Workshop auf die Thematik des Films vor. Dabei stand der Austausch von persönlichen Standpunkten und Sichtweisen der Schüler*innen im Fokus. Es entwickelten sich viele spannenden Diskussionen, die von Divan begleitet wurden. Ende Juni wurde schließlich der Film in einem eigens für die Schüler*innen angemieteten Kinosaal des KIZ Royal, gemeinsam mit Lehrer*innen, den Mitarbeiter*innen von Divan und der Schulsozialarbeit angesehen.





