15
März
2022

#keinplatzfürhate: Gewalt- und (Cyber-)Mobbingprävention an der MS Strassgang

„Mobbing passiert jeden Tag, in ganz Österreich und überall in der Steiermark – online und offline, immer und immer wieder. Ob in der eigenen Familie, im Freundeskreis, in der Schule oder am Arbeitsplatz: Wir alle kennen jemanden, die oder der schon einmal gemobbt wurde. Das ist kein Einzelfall.“ (Amt der Steiermärkischen Landesregierung A6 – Fachabteilung Gesellschaft).

Schulsozialarbeit hat sich für 2021/22 den Jahresschwerpunkt  Gewalt- und (Cyber-)Mobbingprävention gesetzt. Mithilfe der Empowerment-Toolbox #keinplatzfürhate vom Land Steiermark wird er seit Beginn des Schuljahres auch an der MS Strassgang im direkten Schulalltag umgesetzt. Das Kalenderjahr 2021 ist vorbei und damit ist es an der Zeit für einen ersten Rückblick darauf, was bisher umgesetzt wurde.

Es war ein spannendes und vielschichtiges Jahr, woran Corona maßgeblichen Anteil hatte. Vieles haben die Kinder und Jugendlichen gelernt und besonders eines wurde ganz klar: Jeder Tag kann anders sein. Einzelne Schüler*innen sind/waren in Quarantäne, ganze Klassen wurden gesperrt und ein Alltag wie früher war oft nicht umsetzbar.

Auch ohne Corona treten im Jugendalter häufig Spannungen und Konflikte auf. Klare, wertfreie und respektvolle Kommunikation ist gefragt – und will erst einmal gelernt sein. In sechs von acht Klassen wurden daher bis Ende 2021 dreizehn Übungseinheiten zu Gewalt- und (Cyber-)Mobbingprävention abgehalten und gemeinsam mit den Jugendlichen durchgeführt. Dabei deckte die Empowerment-Toolbox vom Land Steiermark einen kleinen Teilbereich ab.

Zu Beginn wurde in jeder einzelnen Klasse mithilfe eines Handouts Mobbing definiert und über Gewalt sowie Grenzen gesprochen. Weiters wurden in Gesprächen auf Klassenebene eigene Mobbingerfahrungen und Grenzüberschreitungen besprochen. Ein zentraler Punkt in den Workshopeinheiten war zu bewirken, dass die Jugendlichen über ihre Unterstützungssysteme Bescheid wissen (innerhalb der Familie, in der Schule und außerhalb), und ihnen niederschwellig Anlaufstellen plakativ vorzustellen. So lernten die Schüler*innen lebensweltnahe die Kinder- und Jugendanwaltschaft, Rat auf Draht sowie Time4friends vom Österreichischen Jugendrotkreuz  kennen. Gemeinsam wurden diese Anlaufstellen über den Klassenbeamer online begutachtet und ihre Kontaktaufnahmemöglichkeiten präsentiert. Alle Schüler*innen bekamen nach den Workshopeinheiten ein Handout mit nach Hause mit dem Auftrag,  mit den Eltern bzw. Erziehungsberechtigten darüber zu sprechen. Daraufhin ergaben sich auch vermehrt Elterngespräche/Telefonate, wo ebenfalls über die Definition von Mobbing gesprochen wurde bzw. auch die Anlaufstelle der Kinder- und Jugendanwaltschaft für Schüler*innen- und Elternberatung bekannt gemacht wurde.

Auf Lehrer*innen-Ebene fanden vermehrt Pausengespräche statt und es kam durchwegs die Rückmeldung, dass das Thema Mobbing und Prävention allgegenwärtig ist und viel zu wenig Platz im Schulalltag erhält. Diese Auffälligkeiten, Ansichten und Erfahrungen können von Schulsozialarbeit nur geteilt und bestätigt werden. „Mobbing passiert jeden Tag“ – auch nach vereinzelter Workshops, auch nach vielen Einzel- und Gruppengesprächen.

Das Jugendalter ist herausfordernd. Kinder und Jugendliche brauchen Unterstützung und Orientierung, brauchen Grenzen und Erfahrungen von Anderen, sodass sie im Kollektiv selbstständig und selbstbestimmt handeln können. Dabei bietet Schulsozialarbeit eine helfende Hand an.

 

 

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