Ein Beispiel für niederschwellige, aufsuchende Schulsozialarbeit
Schulsozialarbeit an der MS Kapfenberg Stadt umfasst wie an allen Standorten mit diesem Angebot sowohl Einzelberatung als auch Gruppenarbeit mit und in den Klassen. Zusätzlich können spezielle Gruppenangebote auch in der Freizeit stattfinden.
Vereinfacht dargestellt gibt es vier Möglichkeiten, wie es zu Kontakten zu den Kindern und Jugendlichen kommt:
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Die Kinder und Jugendlichen selbst suchen den Kontakt, indem sie mit einem konkreten Anliegen um einen Termin bei dem/der zuständigen Schulsozialarbeiter*in bitten.
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Aus einem niederschwelligen Kontakt in der Pause folgt eine Beratung.
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Eltern, Erziehungsbeauftrage, Lehrer*innen, die Schulleitung und/oder andere Beteiligte wenden sich an die Schulsozialarbeiter*innen wegen Unterstützung, woraufhin den Kindern und Jugendlichen je nach Thema Beratungen oder Workshops in der Klasse angeboten werden.
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Die Schulsozialarbeiter*innen selbst erkennen aufgrund von Beobachtungen in den Klassen oder aufgrund von Informationen von anderen, z.B. von Schüler*innen, den Bedarf und laden sie zu einer Beratung ein.
Über diese Wege gelingt es in der Regel sehr gut, vielen Kindern und Jugendilchen Unterstützung anzubieten und ihre Anliegen zu bearbeiten. Manche, die vielleicht Bedarf an einer Beratung hätten, können so allerdings nicht erreicht werden. Dabei handelt es sich oft um jene, die kaum „auffallen“ und sich nicht trauen, sich selbst an den/die Schulsozialarbeiter*in zu wenden. Um auch diese Schüler*innen zu gewinnen, ist Vertrauens- und Beziehungsaufbau über sehr niederschwellige und aufsuchende Sozialarbeit erforderlich. Im Idealfall lassen sich diese Kinder und Jugendlichen gewissermaßen durch ihr tägliches Leben begleiten und, wenn sie dann ein konkretes Anliegen haben, sind sie jederzeit gern dazu bereit, Gespräche mit der/dem Schulsozialarbeiter*in zu führen oder sogar zu suchen, wenn es notwendig erscheint.
Ein niederschwelliger und verlässlicher Zugang zu den Kindern ist die pro-aktive Pausenarbeit in den Schulen. Dabei geht es darum, in den Pausen als Schulsozialarbeit präsent zu sein und aktiv auf die Schüler*innen zuzugehen, um in ungezwungener Atmosphäre Kontakt mit ihnen aufzunehmen, und zwar sowohl im Schulhof und auf den Gängen als auch in den Klassen. Zielgruppe sind hier insbesondere jene Kinder und Jugendlichen, die noch bei keiner Beratung waren bzw. den/die Schulsozialarbeiter*in nicht gut (genug) kennen. Die Bandbreite der Pausenarbeit reicht von zwanglosem Smalltalk mit einzelnen Schüler*innen bis zu fixen freiwilligen Angeboten. An der MS Kapfenberg wurde dafür eine eigene Pausenecke eingerichtet. Sie ist einschließlich aller in einem Schrank gelagerten (Spiel-)Materialen den ganzen Tag über für alle frei zugänglich, wird aber in der Praxis nur während der Pausen genutzt, wenn der/die Schulsozialarbeiter*in anwesend ist.
Pausenecke der Schulsozialarbeit in der Mittelschule Kapfenberg Stadt
In der Pausenecke an der MS Kapfenberg stehen die Schulsozialarbeiter*innen für lockere Gespräche und Spiele zur Verfügung. Der Fokus liegt dabei auf dem gegenseitigen Kennenlernen und auf unbeschwerter Unterhaltung. Darüber hinaus ist es selbstverständlich auch möglich, einen Termin für ein längeres Gespräch oder eine richtige Beratung zu vereinbaren.
Ein positiver Nebeneffekt der Pausenecke ist es, dass sie samt aller dort aufliegenden Informationen über Erreichbarkeit und aktuelle Angebote der Schulsozialarbeit, aber auch des Jugendzentrums für alle sichtbar ist und so Kinder, Jugendliche, Erziehungsverantwortliche sowie das Schulpersonal an die Schulsozialarbeiter*innen im Schulgebäude und ihre Angebote erinnert.
Pausenecke der Schulsozialarbeit in der Mittelschule Kapfenberg Stadt