17
November
2021

Ein Traudi! geht an… ISOP-Schulsozialarbeit fürs Projekt „Gesichter für die Ewigkeit“

Im Rahmen der Gala der Kinderrechte 2021 des Kinderbüros Steiermark wurde das Projekt „Gesichter für die Ewigkeit“ der ISOP-Schulsozialarbeit an der MS Albert Schweitzer am 12. November mit einem Traudi!, dem Steirischen Kinderrechtepreis, in der Kategorie “Projekte in Schulen und Kindergärten”, belohnt. In diesem Jahr stand die Veranstaltung unter dem Motto „Hing‘schaut und an’packt“. Das offizielle Video, in dem  unser Gewinnerprojekt vorgestellt wird, gibt es hier auf youtube.

Und darum geht es im Projekt:

Vielfalt hat viele Gesichter. Einige sind blau, andere rosa, einige haben große abstehende Ohren, andere eine kleine Nase. Was diese Gesichter alle gemeinsam haben? Sie sind einzigartig. Einzigartig wie auch jede einzelne Person. Wir alle haben unsere kleinen und großen Kennzeichen, die uns ausmachen, die uns von anderen unterscheiden und uns zu dem machen, wer wir sind.

Derzeit haben wir alle noch etwas gemeinsam, eine Maske, die wir im Gesicht tragen. Ein Schutz vor Covid-19, der Krankheit, die uns alle seit nunmehr eineinhalb Jahren von unserem gewohnten Leben abhält. Corona hat unseren Alltag verändert und somit auch unseren Schulalltag. In der Normalität, in der wir zuvor alle unsere Gesichter in voller Schönheit, in seinen Ausdrücken und Facetten bewundern durften, sehen wir nunmehr eine weiße Maske. Vor allem in Settings wie den täglichen Beratungen der Schulsozialarbeit sind Körpersprache, Gestik und die Gesichtsmimik von großer Wichtigkeit, um Gefühlen Ausdruck zu verleihen und auch um diese deuten zu können. Ein lachendes Gesicht bewirkt so viel Gutes. Ein trauriges Gesicht gibt so viel von sich selbst Preis. Mit der Maske davor können wir all diese Zustände verschleiern und kaum noch deuten. Diesen Aspekt griff die Künstlerin Sazgar Salih gemeinsam mit der Schulsozialarbeit auf und verlieh ihm kreativen Ausdruck.

Nach einer langen Vorbereitungsphase wurden die Schüler*Innen der MS Albert Schweitzer dazu angeleitet, eine Wandfläche im Schulhaus zu gestalten. Die Wand wurde in verschiedene Abschnitte unterteilt und jedes Kind bekam einen dieser Ausschnitte zur freien kreativen Gestaltung eines individuellen Gesichtes. Das Malen eines Gesichtes ist dabei nicht sehr schwierig, dennoch entsteht in diesem kreativen Prozess ein einzigartiges Werk, ein einzigartiger Ausdruck der inneren Perspektive. Jedes Gesicht durfte frei gemalt werden. Egal ob es ein grünes, ein violettes oder ein gelbes Kinn, Auge, Nase oder Ohr hatte. Die freie Gestaltung ist es erst, die zur Einzigartigkeit und hier wiederrum zur Gemeinsamkeit beiträgt. Denn trotz der Individualität werden die Gesichter in der Gemeinschaft gezeichnet, in der Gruppe, es ist nicht nur ein Gesicht an der Wand abgebildet, es wird eine Wand aus verschiedenen individuellen Gesichtern, die eine Gemeinschaft bilden, eine zusammengehörige Gruppe. Anders und doch gleich, der Zusammenhalt zählt. Sazgar leitete den kreativen Prozess an und half den Schüler*Innen dabei, ihrer inneren Perspektive ein Gesicht zu geben. Teilweise mit, teilweise ohne Mund-Nasen-Maske davor.

In der MS Albert Schweitzer treffen Kinder und Jugendliche aus vielen unterschiedlichen Kultur- und Sprachkreisen aufeinander. Integration wird jeden Tag von allen Seiten gelebt und gefördert, weshalb es genau hier und genau in diesen speziellen Zeiten wichtig ist, Projekte zu entwickeln und durchzuführen, die gezielt zu einem Miteinander und einem Gemeinsamkeitsgefühl der Solidarität und des Zusammenhaltes beitragen.

Die Gesichter an der Wand zeigen die Vielfalt und Einzigartigkeit der Schule auf, die Einzigartigkeit und Gemeinsamkeit der Vielfalt, der Interkulturalität und des Zusammenhaltes, des Zusammengehörigkeitsgefühls in Zeiten von Distanz und Rückzug, von Masken vor dem Gesicht und dem Gefühl, dass wir es gemeinsam besser machen und füreinander da sind, in unserer bereichernden Diversität.

 

 

 

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