9
Februar
2021

Trotz Corona-Pandemie: Freizeitangebote der Schulsozialarbeit an der MS St. Andrä in Graz

Die Schulsozialarbeit der MS St. Andrä bietet seit jeher kostenlose Freizeitangebote für die Schüler*innen an. Basierend auf den Erfahrungen mit der bereits seit mehreren Jahren etablierten Mädchengruppe (Kooperationsprojekt mit ISOP Schulsozialarbeit im Sozialraum 4 [SR 4]), entstand 2017 auf Initiative der Schulsozialarbeit die Idee, auch im Sozialraum 3 (SR 3) ein spezielles Angebot für Mädchen im Alter von 10 bis 12 Jahren einzurichten, die per Definition (noch) nicht zur Zielgruppe der Einrichtungen der offenen Jugendarbeit gehören. Dabei wurden die Ressourcen im SR3 erhoben und in der Folge ein Kooperationsprojekt mit dem Sozialraumträger Jugend am Werk ins Leben gerufen. 2018 folgte dann auch ein Kooperationsprojekt für Buben in Zusammenarbeit mit ISOP Interkulturelle offene Jugendarbeit und wiederum Jugend am Werk.

Besonderer Vorteil von Freizeitangeboten ist, dass interessierte Kinder ihre Freizeit so in einem sicheren Rahmen und mit ihnen aus dem Schulalltag vertrauten Personen verbringen, gleichzeitig auch Kontakt zu den handelnden Personen der offenen Jugendarbeit sowie der Kinder- und Jugendhilfe aufbauen und dadurch im Idealfall Barrieren gegenüber einer selbstständigen Freizeitgestaltung abgebaut bzw. Brücken zu anderen Einrichtungen geschlagen werden können. Außerdem besteht die Möglichkeit, nachhaltigere Beziehungsarbeit zu leisten, da sich die Kinder außerhalb der Schule in einem völlig anderen Regelrahmen bewegen und das Grundprinzip der Freiwilligkeit schon im Vorhinein für gänzlich neue Rahmenbedingungen sorgt. Die Erfahrungen der letzten Jahre mit diesen Freizeitangeboten sind gekennzeichnet von großem Bedarf, steter Nachfrage und Dankbarkeit vonseiten der Kinder.

Auch zu Beginn dieses Schuljahrs, das unter dem Zeichen der Corona-Pandemie steht, hat sich die Schulsozialarbeit bemüht, Freizeitangebote unter Einhaltung der vorgegebenen Schutzmaßnahmen (Kleingruppen, Abstand, Mund-Nasen-Schutz) anzubieten. Der erste Termin der Mädchengruppe, in dem die Wünsche für Aktivitäten im Rahmen der Freizeitnachmittage erhoben wurden, konnte noch „live“ in einer kleinen Gruppe von sechs Mädchen stattfinden.

Danach wurden die gesetzlichen Vorgaben von Tag zu Tag verschärft, worauf die Schulsozialarbeiterin flexibel reagieren musste, indem sie ihre Pläne spontan änderte. So wurde im SR3 ein weiterer Termin der Mädchengruppe mit nur zwei Mädchen aus derselben Klasse (um Klassenmischungen zu vermeiden) als Schnitzeljagd durchgeführt und der folgende Termin (Tassen bemalen) wurde dann aus denselben Gründen auf den Vormittag in eine soziale Lern-und BE-Stunde verlegt.

Danach kam der Lockdown und Schulsozialarbeit versucht aus dem Homeoffice, die Kinder weiterhin zu unterstützen und zu beraten. Auch die Freizeitangebote wurden in den letzten Wochen beibehalten, jedoch auf online umgestellt. Das Interesse und der Bedarf an den Freizeitangeboten ist nach wie vor gegeben und so wird im Lockdown via MS Teams gemeinsam gekocht, gebacken, gebastelt und gespielt. Auch Bastelpakete wurden versendet und Lebensmittel zugestellt.

Die Beziehungen zu den Kindern werden durch die Online-Mädchen-/Bubengruppe beibehalten sowie vertieft und neue, klassenübergreifende Kontakte können hergestellt werden. Die Schulsozialarbeiterin freut sich, dass sie die Kinder nun so gut online/digital erreichen kann.

Trotz der Erfolge hoffen wir alle aufs Frühjahr, in dem „Live“-Angebote hoffentlich wieder möglich sein werden. Auch wenn sich gezeigt hat, dass Online-Angebote eine gute Ergänzung zum bestehenden Angebot sind, ist das gemeinsame Erleben vor Ort dadurch nicht zu ersetzen.

In diesem Sinne: „Don‘t let distance break your relationships!“
Ein Lächeln wirkt über alle Hindernisse hinweg 😉

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