16
Februar
2021

Homeschooling – Wie das Lernen zuhause gut gelingen kann

Mit der Frage, wie das Lernen zuhause gut gelingen könnte, und mit den damit verbundenen Herausforderungen sehen sich viele Eltern/Erziehungsberechtigte schon seit einigen Wochen konfrontiert. Die Lockdown-Situation verlangt den Eltern/Erziehungsberechtigten aber auch den Kindern viel ab. Die Belastung ist enorm groß. In der Beratung versucht die Schulsozialarbeit deshalb, ihnen Tipps und Ideen mitzugeben, die das Lernen zuhause so angenehm wie möglich machen.

Kinder brauchen klare Strukturen und einen festen Rhythmus, denn das gibt ihnen Sicherheit, Geborgenheit und Orientierung. Und das brauchen sie im Moment mehr denn je.

Was genau ist aber ein strukturierter Tagesablauf?

Ein strukturierter Tagesablauf bedeutet, dass es feste und vereinbarte Zeiten für Lern-, Freizeit- und Ruhephasen gibt. Jede der drei Phasen ist wichtig und sollte im Laufe eines Tages vorkommen. Damit das auch gut gelingt, ist eine gute Organisation der genannten Bereiche ausschlaggebend.

Lernphase
Ein Überblick über die Aufgaben und das gemeinsame Erstellen eines Lernplanes erleichtert den Start in den Tag. Die Aufgaben gelten erst als erledigt, wenn sie gespeichert und versendet bzw. abgegeben worden sind. Bereits abgeschlossene Lerneinheiten sollten belohnt werden. Das motiviert das Kind und stärkt das Durchhaltevermögen. Welche Belohnung dafür eingesetzt wird, ist abhängig vom Interesse des Kindes. Beispiele könnten sein: ein Filmabend oder eine Spielestunde mit der ganzen Familie, ein kleiner Ausflug zum Rodeln oder Eislaufen, ein neues Buch oder Spiel, gemeinsam Kuchen backen und vieles mehr.

Wichtig ist, dass Bewegungspausen in die Lernphase eingebaut werden, z.B. spazieren gehen oder kurze Aktivierungsübungen (recken, strecken, hüpfen, Körper ausschütteln, Schulter kreisen,…), und dass kein Handy oder TV verfügbar ist – das Gehirn muss abschalten können, um wieder aufnahmefähig zu sein.

Freizeitphase
Die Freizeitphase beginnt dann, wenn Schule endet. Das muss dem Kind auch so kommuniziert und eine Zeit dafür fixiert werden. Das schafft Orientierung. Wichtig ist, dass das Kind die Freizeitphase gestalten bzw. mitbestimmen darf. Das stärkt das Kind in seinem Selbstwertgefühl und seinem Verantwortungsbewusstsein.

Wichtig ist, dass es geregelte Zeiten für Handy, Tablet und TV gibt und die Nutzung nicht unbegrenzt möglich ist. Kinder werden im Internet oft mit Informationen und Bildern überflutet, die sie noch gar nicht richtig einordnen und verarbeiten können.

Ruhephase
Es gibt viele Möglichkeiten, um zur Ruhe zu kommen. Schlaf ist eine davon. Eindrücke und Erlebnisse sowie neu erworbenes Wissen können im Schlaf verarbeitet und gefestigt werden. Eine feste Schlafenszeit und ein Abendritual sind sehr hilfreich, um den Tag gut abzuschließen. Gleichzeitig geben sie dem Kind Orientierung. Als Abendritual kann ein Buch gelesen werden, gekuschelt, gesungen werden, was auch immer das Kind zur Ruhe bringt und Freude macht.

Alle drei Phasen sind wichtig, um das Lernen zuhause so gut wie möglich gestalten zu können. Und zwar nicht nur für Kinder, sondern auch für Eltern/Erziehungsberechtigte. Organisation bekommt in Zeiten des Lockdowns, aber auch des schulischen Schichtbetriebes eine ganz neue Bedeutung. Für viele Kinder und Eltern/Erziehungsberechtigte ist diese Organisation mit Herausforderungen und manchmal sogar Belastungen verbunden – Belastungen, aus denen wir wieder herauskommen und an denen wir auf jeden Fall wachsen können.

 

 

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