2
Dezember
2020

Schulgesundheitspreis: 2. Platz an ISOP Schulsozialarbeit und VS Graz-Hirten!

In Zusammenarbeit mit der Volksschule Graz-Hirten hat ISOP Schulsozialarbeit beim Schulgesundheitspreis mitgemacht, der unter dem Motto „Gesundheit macht Schule. Schule macht Gesundheit“ stand. Eingereicht wurde das Konzept „Mindful Classroom“, das Schulsozialarbeit geschrieben hat und in der Volksschule Graz-Hirten im Schulalltag umgesetzt wird. Dabei geht es darum, in der Klasse und in der Schule überhaupt achtsam und freundlich miteinander umzugehen, was wesentlich für ein gesundes Schulklima ist.

Wissenschaftliche Befunde weisen nach, dass die positiven Gefühle, die erlebt werden, wenn im Umfeld ein freundliches Klima herrscht, die Produktion von Endorphinen anregen und somit Bereiche des Gehirns aktivieren, die mit sozialem Vertrauen in Verbindung stehen. Zudem zeigt die Forschung, dass Freundlichkeit und Achtsamkeit die Fähigkeit erhöhen, nachhaltige soziale Verbindungen zu knüpfen und die Kinder dadurch eine höhere Akzeptanz untereinander genießen können. Dieses integrative Verhalten in achtsamen Klassen wirkt sich positiv auf die psychische Gesundheit aus und kann zum Beispiel konfliktreichen Gruppendynamiken, Suchtverhalten, Mobbing und Gewalt sichtbar entgegenwirken. Selbst kleine Akte der Freundlichkeit wie jemanden strahlend anzulächeln oder interessiertes Nachfragen, wie es dem Gegenüber geht, steigert das Wohlbefinden und vermittelt ein positives Selbstwertgefühl. Kinder, die Teil einer achtsamen Klasse sind, lernen freundlich, respektvoll und wertschätzend miteinander umzugehen, schätzen das Ideelle im Leben, sind perspektivenreich und können Mitgefühl, (Zivil)Courage und Empathie für andere empfinden. Sie stehen Herausforderungen selbstbewusster gegenüber und weisen eine erhöhte Fähigkeit zur Selbstregulation auf. Das Resultat ist ein gesundheitsförderndes Umfeld, in dem Kinder sich sicher fühlen können und ihr persönliches Potenzial ausschöpfen lernen (McAllen [2014], https://www.stuff.co.nz/national/education/63216075/putting-mindfulness-in-the-curriculum).

Schulsozialarbeit leistet im Rahmen des Sozialen Lernens einen wichtigen Beitrag zur Schaffung eines solchen förderlichen Umfelds. Die Kinder lernen sich selbst besser kennen und werden sich ihrer eigenen Ressourcen bewusst, um diese sozial kompetent einsetzen zu können. Sie lernen Achtsamkeit, Wertschätzung und Freundlichkeit untereinander. Schulsozialarbeit schafft einen Raum, wo sie diese Kerngebiete spielerisch und selbst-reflexiv erproben können. Das geschieht etwa durch ein Begrüßungsritual zu Beginn der Stunde, bei dem die Kinder lernen, sich gegenseitig höflich und respektvoll zu begrüßen, bei Braingym- oder Yoga-Übungen, durch die sie lernen, in sich zu gehen und achtsam auf sich selbst und ihren eigenen Körper zu sein, oder bei Spielen, bei denen sie ihre Gefühle benennen und die Gefühle der anderen wahrnehmen lernen. Auch eine „Kindness challenge“ gibt es, bei der Kinder lernen, sich gegenseitig noch bewusster kleine Freuden zu machen.

Wesentlich bei einem „Mindful classroom“ ist aber auch, dass Achtsamkeit und Freundlichkeit niemals nur rein auf den Lehrplan reduziert werden kann. Diese Themen können nur dann nachhaltig verankert werden, wenn sich das gesamte Schulsystem zu einer konsequenten Praxis und zum Wohlergehen aller Beteiligten verpflichtet – Kinder und Erwachsene gleichermaßen. Achtsamkeit kann nur in Schulen gedeihen, in denen ein positives Klima und soziale Wertschätzung eine Priorität darstellen. Und das ist in der VS Graz-Hirten der Fall.

Wir freuen uns sehr über die gute Zusammenarbeit mit der Volkschule Graz-Hirten und, dass wir gemeinsam diesen Schulgesundheitspreis gewonnen haben.

 

 

 

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