15
Dezember
2020

Die Bedeutsamkeit von Zivilcourage im Alltag

Regelmäßig berichten Medien über sogenannte „Alltagshelden“, die oft durch ehrenamtliche Tätigkeiten, wie beispielsweise durch die Begleitung älterer Mitbürger*innen oder die Unterstützung bei Essensausgaben für obdachlose Menschen, einen unersetzlich wichtigen und positiven Beitrag für unsere Gesellschaft leisten. Wenn wir andere aktiv unterstützen und uns gegenseitig füreinander einsetzen, nimmt die Bedeutung von „Zivilcourage“ zu. Möglichkeiten dazu gibt es so gut wie überall und immer. Sei es im täglichen Leben auf der Straße, im Verkehr, an den Schulen oder in unserer täglichen Arbeit. Auch in aktuellen Debatten im Zusammenhang mit der „Corona-Krise“ taucht der Ausdruck immer wieder auf. Aber was genau bedeutet „Zivilcourage“ für unseren Alltag?

Bei Zivilcourage geht es nicht immer um Situationen, die zwischen Leben und Tod entscheiden. Viel öfter ergeben sich Gelegenheiten, im täglichen Leben bei Konflikten sowie bei verbaler und physischer Gewalt Hilfe zu leisten und als „Außenstehender“ mutig einzugreifen. Sich dabei selbst nicht in Gefahr zu bringen, ist essenziell. Der Begriff steht auch dafür, dass sich Personen eine eigene Meinung bilden und diese auch nach außen vertreten, sogar wenn das zu Nachteilen führen kann.

Zivilcourage zu zeigen, ist nicht immer einfach und nicht „angeboren“, jedoch gut erlernbar. Trainingsfeld dazu kann das persönliche Umfeld sein, also die Familie, der Freundeskreis oder auch gute Bekannte. Je öfter man seine eigene Meinung im gewohnten und vertrauten Lebensbereich kundtut, desto einfacher wird es in unbekannten Situationen sein.

Wie kann damit umgegangen werden, wenn man eine Situation beobachtet und/oder sich in unmittelbarer Nähe befindet, in der eine Person „ungerecht“ behandelt wird oder verbale und/oder körperliche Übergriffe stattfinden?

Folgende „Tipps“ können in herausfordernden Situationen unterstützend wirken:

  • Situationen ganz bewusst wahrnehmen
    Oftmals ist es hilfreich, sich folgende Fragen zu stellen: „Was passiert gerade?“, „Warum fühlt es sich so an, gibt es einen Auslöser?“

  • Auf das eigene Bauchgefühl hören
    Meist sagt uns unser Bauchgefühl, dass etwas nicht stimmt, wenn wir ihm Aufmerksamkeit schenken und es nicht „übergehen“. Dieses Gefühl hilft uns, instinktiv „richtig“ zu reagieren.

  • Abschätzung der Situation
    Sich selbst nicht in Gefahr zu bringen und nicht vorschnell zu reagieren, ist eine wichtige „Regel“. Vorerst hilft es, Ruhe zu bewahren und nicht mitzumachen. Wenn man sich dazu fähig fühlt, selbst einzugreifen, kann man durch eine klare Äußerung mitteilen, dass man es nicht gut findet, wie sich bestimmte Personen ausdrücken und/oder verhalten sowie Möglichkeiten aufzeigen, wie ein wertschätzendes Miteinander aussehen könnte.

  • Hilfe bzw. Unterstützung holen
    Nicht jede Situation ist allein lösbar. Oft braucht es Unterstützung von außen und weitere erwachsene Personen können dazu aufgefordert werden, sich einzusetzen.

Es gibt bestimmt viele Situationen, in denen sich eine andere Person für uns eingesetzt hat und ihren Mut gezeigt hat. Das Reflektieren solcher Situationen kann uns selbst Energie und Bereitschaft geben, Empathie für betroffene Menschen aufzubringen und bei herausfordernden Anlässen aktiv hinzusehen und willensstark zu handeln. Zivilcourage zahlt sich aus!

#hilfeholenistnichtpetzen

 

 

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