6
November
2020

Buddy-Ausbildung – „das Making-of“

Über das Buddy-Projekt an sich und auch über die Buddy-Ausbildung haben wir schon öfters berichtet. Daher soll sich dieser Beitrag dem „Making of“ der Buddy-Ausbildung widmen, insbesondere der Frage:  Welche Schritte sind zu gehen, bevor die Ausbildung startet?

Am konkreten Beispiel einer NMS, an der die Schulsozialarbeit seit vielen Jahren die Buddy-Ausbildung organisiert und durchführt, soll ein kleiner Blick hinter die Kulissen  stattfinden. Mehr kann es auch nicht sein als ein kleiner Blick, denn selbstverständlich passt jede*r Schulsozialarbeiter*in die Art, die Dauer und die Durchführung der Buddy-Ausbildung (und deren Vorbereitung) an die gegebenen Möglichkeiten und Bedingungen am eigenen Standort an.

Und wie läuft es jetzt ab, bis alle auszubildenden Schüler*innen der 7. Schulstufe zur ersten Sitzung zusammenkommen?

Zuerst findet natürlich eine sorgfältige Terminplanung und Absprache mit den betreffenden Klassenvorständen, Fachlehrer*innen und der Schulleitung statt. An der NMS, die als Beispiel dient, verläuft die Vorbereitung der Buddy-Ausbildung dann in den folgenden sechs Schritten, die von Schulsozialarbeit  in allen dritten Klassen am Standort während der Unterrichtszeit durchgeführt werden:

  1. Vorstellung des Buddy-Projekts:
    Ablauf, Arbeitsumfang, Aufgaben der Buddys, HInweis auf Freiwilligkeit und Verantwortlichkeit, Hinweis auf verpflichtende Teilnahme an der Buddy-Ausbildung, Klärung offener Fragen.

  2. Austeilen der Bewerbungsunterlagen und Einverständniserklärungen (für die Nachmittagseinheiten):
    Diese erhalten alle Schüler*innen, die sich beteiligen möchten. Weiters wird ein Elternbrief ausgeteilt, in dem sich Schulsozialarbeit im Vorfeld für die Kooperation der Eltern und Erziehungsberechtigten bedankt und diese zur Unterstützung ihrer Kinder ermuntert.

  3. Absammeln der Bewerbungsunterlagen und Einverständniserklärungen.:
    Ab jetzt wird es für die Buddy-Anwärter*innen verpflichtend, an der Ausbildung teil zu nehmen. In der Bewerbung werden Motivation und Interesse der Schüler*innen abgefragt. Eine Frage lautet z.B.: „Was glaubst du, warum wir dich als Buddy auswählen sollten?“ Im zweiten Teil der Bewerbung sollen die Schüler*innen ihre Fähigkeiten im sozialen Umgang mit (jüngeren) Schüler*innen darstellen (durch Multiple-Choice-Verfahren).

  4. Durchführung der Hearings:
    Nachdem Schulsozialarbeit alle Bewerbungen gelesen hat, finden die Hearings statt. Alle Buddy Anwärter*innen kommen einzeln, nacheinander zur Schulsozialarbeit und führen mit dieser (auf Grundlage ihrer abgegebenen Bewerbungen) ein persönliches Vorstellungsgespräch. In begründeten Einzelfällen kann die Schulsozialarbeit an dieser Stelle Buddy-Anwärter*innen ausschließen. Ein möglicher Grund hierfür kann etwas eine unzureichend ausgefüllte Bewerbung sein oder im persönlichen Gespräch lässt sich kaum Motivation und Wille zur Verantwortungsübernahme feststellen.

  5. Willkommen der Buddy-Anwärter*innen:
    Sind alle Vorstellungsgespräche geführt, werden die neuen Buddy-Anwärter*innen von Schulsozialarbeit feierlich willkommen geheißen. Dies ist für die Drittklässler*innen ein aufregender und wichtiger Moment („Hab‘ ich es geschafft? Bin ich aufgenommen worden zur Ausbildung?…“ ) Dann wird den teilnehmenden Schüler*innen der aktuelle Terminplan, sowie ein weiterer Elternbrief ausgehändigt. Der Terminplan wird in der Klasse ausgehängt.

Erst danach beginnt die Ausbildung der Buddy-Anwärter*innen, die an vier Nachmittagen stattfindet.

Am Ende erhalten alle Buddys von Schulsozialarbeit in einer feierlichen Zeremonie eine Urkunde verbunden mit Dank und Anerkennung. Das findet in der Unterrichtszeit statt und stellt für die Schüler*innen zumeist ein persönlichkeitsstärkendes Highlight im Schuljahr dar.

In einem letzten Schritt bedankt sich Schulsozialarbeit im Rahmen einer Konferenz bei allen beteiligten Lehrer*innen und der Schulleitung für die  Kooperation, ohne die eine solche Ausbildung für die Schüler*innen nicht möglich wäre!

 

 

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