25
Januar
2019

Gegen Extremismus in der Steiermark

Credit beide Fotos: “next – no to extremism”/Philipp Lihotzky

In der Steiermark gibt es seit Neuestem eine Extremismuspräventionsstelle „next – no to extremism“.  Am 23.1 fand die erste Netzwerkveranstaltung mit Landesrätin Doris Kampus (Soziales und Integration), Landesrätin Ursula Lackner (Bildung und Gesellschaft), Stadtrat Kurt Hohensinner (Soziales, Bildung, Integration) sowie 20 teilnehmenden Organisationen statt. ISOP Schulsozialarbeit ist Teil dieses Netzwerkes. „Warum ist Schulsozialarbeit bei Extremismusprävention dabei?“ fragen sich vielleicht einige? Hier eine kurze Erklärung:

 

„Werden Maßnahmen in der sensiblen Jugendphase gesetzt, die sich nur auf bereits als problematisch erlebte Eigenschaften beziehen, besteht die große Gefahr, einen Entfremdungsprozess weiter zu verstärken und so eine positive Ausbildung der Identität zu gefährden sowie die Anziehungskraft der Szenen, die diese Eigenschaften idealisieren, zu vergrößern.“

Fabian Reicher Sozialarbeiter, Teil des Fortbildungsteams der Beratungsstelle Extremismus

 

In diversen Workshops im Rahmen von Schulsozialarbeit werden Themen wie Gefühle, Gewaltfreie Kommunikation, Selbstwertstärkung, Integration von AußenseiterInnen sowie Gender und Diversity – um nur ein paar Beispiele zu nennen – behandelt. Im Rahmen von diesen Workshops wird die Basis für Extremismusprävention zwar nicht explizit erwähnt, allerdings durchaus gelegt.

Im Jugendalter wird nach der eigenen Identität gesucht. Wer bin ich? Wo gehöre ich dazu?

Viele die radikalisiert werden, brauchen jemanden, der sich um sie Kümmert, jemand der sagt „du gehörst zu uns! Bei uns bist du wichtig!“ Diese Sätze haben die Radikalisierten leider zu selten gehört bzw. gefühlt. In den Schulen dürfen alle Kinder und Jugendliche zu Schulsozialarbeit kommen und ihre Themen ansprechen. Einige brauchen einen Erwachsenen zum Reden – eine Person, die zuhört und vermittelt, dass das Kind/ der/die Jugendliche wichtig ist.

Wir haben lange beobachtet, dass Hilfe anzunehmen ein Lernprozess ist! Auch da ist es wichtig bei den Jüngeren anzusetzen. Wir bringen ihnen bei, dass man nicht alles alleine schaffen muss und, dass es gut ist sich manchmal an jemanden zu wenden, der/die einem weiterhilft.

Alle diese Maßnahmen und Angebote wirken präventiv. Die Kinder und Jugendlichen lernen bereits in der Schule eineN „Kümmerer“ kennen. Schulsozialarbeit bemüht sich die Lücke zu extremistischen Kümmerern zu schließen. In Beratungen und Workshops wird an das Gefühl der Anerkennung, an der Identitätssuche und am Gefühl von Schutz und Zugehörigkeit gearbeitet. Dadurch wird dem Extremismus der Nährboden entzogen.

In der Steiermark gibt es viele Organisationen die sich stark gegen Extremismus machen. Hier sind Informationen über die Auftaktveranstaltung inklusive Beschreibungen über die Organisationen, die mitmachen.

 

 

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